Historie

Erfahren Sie mehr über die Historie der Zimmer bei und im Hotel "Altes Stadttor" in Kastellaun

Vielleicht haben Sie sich gewundert, dass Ihr Zimmer keine Nummer hat, sondern einen Namen trägt. Die Zimmernamen in unserem Haus haben alle einen geschichtlichen Bezug – entweder zum Haus und seiner früheren Nutzung oder zur Stadt Kastellaun.

Mauerstübchen

Im Mauerstübchen schlafen Sie vor einem Teilstück der mittelalterlichen Stadtmauer Kastellauns, die sich in diesem Gebäude erhalten hat. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde von den Grafen von Sponheim im Zusammenhang mit dem Bau der Burg Kastellaun errichtet. Sie sicherte den Marktflecken Kastellaun, nachdem Kaiser Heinrich VI. Kastellaun im Jahr 1309 Marktrechte verliehen hat.

Im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekriegs – der französische Sonnenkönig Ludwig XIV. versuchte, seinen Anspruch auf die Kurspfalz als Erbe militärisch durchzusetzen – zerstörten die französischen Truppen eine große Anzahl von Siedlungen, Burgen und Schlössern im südwestlichen Deutschland. Mit der großflächigen Zerstörung von Festungsbauten wollte Frankreich jede zukünftige militärische Bedrohung aus dem Reich erschweren. Von der planmäßigen Zerstörung im April 1689 gibt es einen Augenzeugenbericht des Amtsmannes Georg Friedrich von Wolframsdorf. Hier ein Auszug, das vordere Stadttor (heute Hotel „Altes Stadttor“) betreffend der die Zerstörung durch Minen schildert: … in der Stadt wurde nach Verfertigung der Schloß Mine etliche in der Stadt angelegt, als unter dem hohen Wachthurm auf der rechten Hand, wann man durch die fordere Pforte in die Stadt geht…

Teile der Stadtmauer blieben verschont, sie dienten den Bürgern der Stadt Kastellaun als Steinbruch oder wurden, wie hier, in Bauvorhaben integriert. Nachdem die Familie Maull im Jahr 1799 den verbliebenen Rest der Stadtmauer am vorderen Stadttor als rechtsseitige Giebelwand Ihres Wohnhausneubaus genutzt hatte, baute man 1895 etwas zurückgesetzt eine große Scheune mit Stallung an, die heute das Hotel „Altes Stadttor“ beherbergen

Wachstube

Als Wachstube bezeichnete man im Mittelalter den Aufenthaltsraum einer Wachmannschaft, der sich oft innerhalb eines Stadttores befand. Ein Stadttor war bis zur frühen Neuzeit der meist besonders verstärkte Durchlass durch die Ringmauer einer Stadt. Türme und Tore dienten neben der Stadtmauer dazu, den Stadtkern gegenüber Feinden zu schützen. Die Stadttore waren – wie in Kastellaun – oft mit einer Zugbrücke, die den in den Mauerring integrierten Wallgraben überbrückte, gesichert. Zusätzlichen Schutz boten herablassbare Holz- oder Eisengitter und mächtige Eichentüren.

Im 19. Jahrhundert wurden repräsentative Stadttore ohne militärische Funktion errichtet, die jedoch beispielsweise zur Zollerhebung oder zur Kontrolle der Nachtruhe – sogenannte „Torsperre“ („kurz vor Toresschluss“) – dienten. Diese waren oft in klassischer und repräsentativer Bauweise gestaltet. Diese Torsperre wurde Ende des 19. Jahrhunderts in den einzelnen Städten sukzessive aufgehoben.

Heute dienen viele Stadttore als Wahrzeichen einer Stadt und sind Anziehungspunkt für Touristen. Andere ehemalige Standorte von Toren sind wichtige städtische Plätze, ohne dass heute noch die entsprechenden Torgebäude vorhanden sind. Das Vordere Kastellauner Stadttor am heutigen Hotel und Landgasthof fiel der Zerstörung durch französische Truppen im Jahr 1689 im Zusammenhang mit der Burgsprengung zum Opfer.

Stadtsiegel

Der Ausdruck Siegel ist seit dem 14. Jahrhundert nachweisbar und leitet sich vom mittelhochdeutschen „sigel“ und dem mittelniederdeutschen „se(g)gel“ ab. Es ist eine Form der Beglaubigung von Urkunden oder Sicherstellung der Unversehrtheit von Gegenständen oder Behältnissen (Briefumschlag, Tür) mithilfe eines Siegelstempels, eines sog. „Typars“ der in eine weiche, erhärtende Masse gedrückt wird (Siegellack, Wachs, früher auch Ton).

Die frühesten Stempelsiegel sind schon um 3.000 v. Chr. Im Vorderen Orient nachzuweisen. Siegel führten zunächst Einzelpersönlichkeiten, später auch Körperschaften. Kaisersiegel gab es in Byzanz bereits seit dem 6. Jahrhundert, Papstsiegel seit dem 9. Jahrhundert. Im frühen und hohen Mittelalter siegelten Kaiser, Könige, Angehörige des Adels sowie die hohe Geistlichkeit. Etwa seit dem 13. Jahrhundert machten auch Bürger von dieser Art der Beglaubigung Gebrauch. Stadtsiegel sind seit dem Anfang des 12. Jahrhunderts zu finden.

Einen Siegelstempel der mit einem Griff versehen ist, nennt man Petschaft – Vorgänger sind Siegelringe. Das Siegel selbst kann auf die Urkunde gedrückt oder durch einen Schnitt im Pergament durchgedrückt sein. Angehängte Siegel sind an Schnüren aus Hanf, Seide, anderen Stoffen oder Pergamentstreifen befestigt.

Rechtlich ist jedes dienstliche Siegel einzigartig. Wer es führen darf, ist eigens geregelt. Der Siegelbruch, das unberechtigte Zerstören eines Siegels, das durch eine Behörde, einen Amtsträger oder sonst dienstlich angebracht wurde, ist in Deutschland strafbar. Eine unbrauchbar gewordener Siegelstempel einer Behörde darf nur unter Hinzuziehung eines Zeugen und mit einem entsprechenden Protokoll vernichtet werden.

Das Wappen der Kastellaun entstammt eines Gerichtssiegel aus dem 15. Jahrhundert.

Kornkammer

Als Kornkammer bezeichnete man in früheren Zeiten einen separaten Lagerraum für Getreide, in dem die Körner in Säcken aufbewahrt wurden. Das heutige Hotel „Altes Stadttor“ war 1895 als Stall- und Scheunengebäude von der Familie Maull errichtet und genutzt worden. Auf den großzügigen Böden der Scheune lagerten auch das Korn der letzten Ernte als Vorrat für den oft strengen Winter.

Im Hunsrück betrieb man den Ackerbau hauptsächlich für den eigenen Bedarf. So wurden Hafer, Weizen, Gerste und Roggen für Futterzwecke und die Weiternutzung durch den Menschen angepflanzt sowie Klee, Luzerne und ähnliches für das Vieh. Der harte Boden wurde mit Pflug, Egge, Grubber, Häufler und Walze bearbeitet. Die Gerätschaften wurden vornehmlich von Kühen und Ochsen gezogen, reichere Landwirte, zu denen auch die Familie Maull in Kastellaun gehörte, hatten für diese Arbeit auch Pferde im Einsatz. Während zunächst mit der Hand gesät wurde, erleichterte später die Sämaschine die Arbeit. 

Das Getreide wurde mit dem Räff auf dem Feld geschnitten, zu Garben aufgehäuft und nach dem Trocknen auf einem Leiterwagen, der vom Vieh gezogen wurde nach Hause transportiert. Auf dem Hof wurden dann die Körner zunächst mit dem Dreschflegel und später mit der Dreschmaschine gewonnen. Die dabei anfallende Spreu nutzte man früher u.a. als Füllung für Kissen und Bettbezüge. In Mörsdorf, ganz in der Nähe von Kastellaun nannte man die Spreu „Koof“ und freute sich wenn nach der Ernte traditionell die Füllung mit Bett ausgetauscht wurden. Später entstand dazu der Spruch: „En der Koof hat man goot geschloof“ (Im Spreubett hat man gut geschlafen).

Kemenate

Die frühe „burgenkundliche“ Literatur des 19. Jahrhunderts sah in der Kemenate einen mittels Kamin oder Kachelofen beheizbaren Wohn- und Arbeitsraum in einer Burg der meist Frauen, Rittern und Adligen vorbehalten war (lateinisch caminus = Ofen, Feuerstätte, Kamin, caminata = beheizbarer Wohnraum).

Auch in Adelshöfen und später in wohlhabenden bürgerlichen Häusern waren Kemenaten heizbare aus Stein gebaute Räume oder Säle, oder auch eigenständige, oft turmartige Gebäude (Wohntürme).

Auch in der Burg Kastellaun wird über eine Kemenate verfügt haben, die den Bewohnern im Winter etwas Wärme spenden konnte da der große Teil der Burgräume nicht beheizbar waren oder aufgrund der baulichen Gegebenheiten nur spärlich beheizt werden konnten.

Die Kemenate im „Alten Stadttor“ wird mit einer Zentralheizung beheizt und ist aufgrund ihrer Größe ein behagliches Gemach für ein oder zwei Gäste.

Heustall

Das Gebäude, in dem sich heute der Landgasthof „Altes Stadttor“ befindet, ist ein ehemaliges Scheunen- und Stallgebäude aus dem Jahr 1895 und gehörte früher zu dem links davon befindlichen Wohnhaus der Familie Maull. Im Erdgeschoss waren Stallungen für Pferde, Kühe und Schweine eingerichtet. Im Obergeschoss befand sich die Tennenfläche also die Lagerräume für Getreide und Heu – letzteren nennt man im Hunsrück auch Heustall.

Als Heu bezeichnet man die getrocknete oberirdische Biomasse von Grünlandplfanzen. Es dient in der Regel als Futter für Nutz- und Haustiere. Cumarin verleiht frischem Heu seinen eigentümlichen, angenehm würzigen Geruch. Um durch Wasserentzug eine Konservierung des aus Gräsern und in der Regel auch Wiesenkräutern bestehenden Aufwuchses von Wiesen durch Trocknungen zu erzielen muss der gemähte Aufwuchs möglichst rasch, aber zugleich schonend auf einen Trockensubstanzgehalt von über 80 % getrocknet werden. Bei der Im Hunsrück früher wie heute üblichen Bodentrocknung verbleibt der Aufwuchs nach dem Mähen mehrere Tage auf der Grünfläche zwecks Lufttrocknung. Das Mähen geschah einst mit Hand mittels einer Sense. Um die Trocknung zu beschleunigen, wurde es anschließend auseinander gestreut und in den darauf folgenden Tagen mehrmals mittels einer Heugabel gewendet (im Hunsrück sagt man dazu „mir gieh Hei wenne“). Wir gutes Heuwetter und die Trocknung abgeschlossen wurde es mit einem Heurechen zusammengerecht und mittels der Heugabel auf einen Leiterwagen, der von Pferden, Ochsen oder Kühen gezogen wurde zum Hof transportiert. Bei nicht ausreichender Trocknung besteht die Gefahr der Selbstentzündung bei der anschließenden Lagerung auf dem Heuboden (oder Heustall).

Guldenkammer

Der Gulden bezeichnet vom Ursprung her eine Goldmünze. Im Laufe der Zeit stand die Bezeichnung Gulden auch für eine Recheneinheit und eine Silbermünze. Man unterscheidet daher Goldgulden, Rechnungsgulden und Sibergulden. Im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation (Mittelalter bis 1806) setzte sich schon früh der Name Gulden durch als König Johann vom Böhmen 1325 in Prag Goldgulden schlagen ließ und damit eine eigene Goldprägung einführte.

Der rheinische Goldgulden entstand als die Kurerzbischöfe von Köln, Trier und Mainz sich Ihre Unterstützung bei der Wahl Karls IV. (1346 – 1378) zum deutschen König mit dem Goldmünzenprivileg belohnen ließen. In der Goldenen Bulle von 1356 wurde dieses Recht auf alle Kurfürsten ausgeweitet.

In der Folge ist die Geschichte des Goldguldens im Westen des Reiches dadurch gekennzeichnet, dass die Münzherren und Pächter ständig der Versuchung erlagen, heimlich den Goldanteil zu senken. Vor allem der in den Städten konzentrierte Handel führte ständig wegen der unterwertigen Gulden Klage. Die Kaiser versuchten wiederum, das Absenken des Münzfußes wenigstens einzudämmen, wenn sie es schon nicht verhindern konnten. Theoretisch geschah dies aufgrund von Reichstagsbeschlüssen und Münzverträgen. So sollte der Feingehalt an Gold von 1420 bis 1490 genau 19 Karat betragen. Die schlechtesten deutschen Gulden brachten es im Laufe der Zeit nur noch auf 15 Karat, die schlechtesten niederländischen gar nur auf 8 Karat. Trotz dieser Unzuverlässlichkeit war der Rheinische Gulden bis in die beginnende Neuzeit als anerkannter Wertmesser die Hauptmünze im Heiligen Römischen Reich – bis er vom Taler abgelöst wurde.

Der Canton Kastellaun musste 1794 – 1976 insgesamt 7327 Gulden Kriegskontribution an die Franzosen leisten.

Aufgrund Ihres Wertes wurden Gulden in einem gut verschlossenen Raum verwahrt, meist mit anderen Wertgegenständen wie Schmuck o.ä. – diese Räume nannten man Guldenkammer oder auch Schatzkammer.

Hirtengemach

Die Bedeutung des Zimmernamens „Hirtengemach“ kommt einem nicht sofort in den Sinn da hier zwei eigentlich nicht zusammengehörende Worte miteinander verbunden wurden nämlich der „Hirte“ und das „Gemach“. Der „Hirte“ ist uns als Hüter einer Herde von Nutztieren wie Schafen, Ziegen, früher auch Gänsen, Schweinen, Rindern und Pferden ein Begriff. Das traditionelle Arbeitsumfeld des Hirten zeichnet sich durch seine Nähe zu seinem Vieh aus, denn der Hirte bleibt zum Teil auch nachts auf der Weide und beschützt seine Herde. Vor allem in früheren Zeiten bleiben Hirten ununterbrochen bei ihren Herden, um diese nach Abweiden des Grases an eine andere Stelle zu führen. Den Wanderhirten gab es meist dort, wo das Weideland wenig fruchtbar war und die Viehbestände der einzelnen Bauer gering. Er übernahm das Vieh zur Betreuung vor allem über das Sommerhalbjahr. Daher hatten Hirten oft keinen festen Wohnsitz und ein Schäferkarren diente als Wohn- und Schlafplatz. In die anfänglich gebräuchliche Schlupfkarren kroch der Hirte mit den Beinen zuerst in den Karren auf das karge Strohlager. Wenn er Glück hatte, brachte ein Bauer im Winter einen heißen Dachziegel zum Wärmen. Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts wurden Schäferkarren gebaut, in denen man stehen konnte. Die zweirädrigen, rund herum geschlossenen Holzkarren enthielten in der Regel eine Liegestatt, eine kleine Tischplatte und eine Bank und wurden vom Schäfer als Wetterschutz, Schlaf- und Vorratsdepot sowie als Schreibstätte genutzt.

Als „Gemach“ (aus dem mittelhochdeutschen) bezeichnet man eine bequeme, stilvolle Kammer, Stube oder einen Wohnraum in einer Burg oder einem Schloss. In Ihrem Zimmer „Hirtengemach“ verbindet sich somit die Form und Material (Holz) eines Hirtenkarrens und die Gemütlichkeit eines Gemachs das sich sicher mach ein Hirte in früheren Zeiten gewünscht hätte.

Bürgerzimmer

Das Bürgerzimmer ist den Bürgern der mittelalterlichen Stadt Kastellaun gewidmet. Sie waren im Sinne der Ständeordnung die Bewohner einer befestigten, sie bergenden und schützenden Stadt mit eigenen Ständen (lat. Statús). Das ständische System galt den Menschen des Mittelalters und der frühen Neuzeit als feste, von Gott gegebene Ordnung, in der jeder seinen unveränderten Platz hatte. In seinem Stand wurde man hineingeboren und ein Aufstieg war in der Regel nicht möglich. Der erste Stand umfasst die Gruppe aller Geistlichen, d.h. Angehörige der hohen Geistlichkeit wie des niederen Klerus. Im zweiten Stand wurde der Adel zusammengefasst. Auch hier spiele es keine Rolle, ob man aus einer höheren Adelsschicht oder aus einer niederen kam und etwa dem verarmten Landadel angehörte. Der dritte Stand umfasste alle freien Bauern und Bürger. An der Spitze der Ständepyramide standen die Fürsten und der König oder Kaiser bzw. bei den Geistlichen die Bischöfe und der Papst.

In der mittelalterlichen Verfassung einer Stadt war ein Bürger ein vollwertiges Mitglied der Gemeinschaft, der alle Rechte und Pflichten genoss. Die übrigen Bewohner des Ortes hießen Inwohner oder Beisassen. Diese Begriffe galten nur für Männer, Frauen konnten nach der damaligen Rechtsauffassung niemals Träger eines solchen Titels sein. Der Bürgerstand kam mit der Stadtbildung auf. Die Bürger schuldeten Steuern und Abgaben keinem Grundherrn wie die Bauern, sondern der Stadt die wiederum Ihre Abgaben an den König zu entrichten hatte. Die Stadt gewährte Schutz und der Bürger hatte im Verteidigungsfall Kriegsdienst zu leisten oder Kriegsknechte zu stellen. Innerhalb des Bürgerstands gab es ebenfalls große Unterschiede in der gesellschaftlichen Stellung die von verschiedenen Faktoren wie Berufsstand, Familienstand, Rechte in der Kommune oder Angehörigkeit zu Gilden und Zünften.

Besenkammer

Fast jedes Haus und viele Wohnungen auf der Welt verfügen über einen kleinen Raum in dem die Reinigungsgegenstände untergebracht werden. Waren es früher neben Sand, Seife und Soda nur Besen, Mobb, Schrubber und Putzeimer so finden sich heute darin auch moderne Feuchtwischgerätschaften samt Ihrem bodenspezifischen Reinigungsmittel, Staubsauger oder als neuste Errungenschaft der Technik ein Saugroboter der die Reinigungsarbeit ganz allein erledigt. Für einen solchen Abstellraum hat sich der Name Besenkammer durchgesetzt. Auch im Haus „Maull“ das an das „Alte Stadttor“ angrenzt, gab es bereits 1799 eine Besenkammer, in der die tüchtigen Hausfrauen ihre Reinigungsutensilien aufbewahrte.

Der Besen, Namensgeber und fester Bestandteil einer Besenkammer, ist im Volksglauben auch das bevorzugte Transportmittel der Hexen, die auf ihm durch die Luft reiten. In der Zeit der Hexenverfolgung war man den der Hexerei beschuldigten Personen vor, dass Sie auf Tieren, aber auch auf Ofengabeln, Stöcken oder Besen zu ihren Zusammenkünften mit dem Teufel geflogen seien. Das Haus hätte Sie durch die Tür, ein Fenster oder den Schornstein hindurch verlassen. Auch im Hunsrück verfolgte man die als Hexen bezeichneten Personen – für Kastellaun sind Hexenverfolgungen und sogar Hexenverbrennungen geschichtlich belegt.

Der Begriff der Besenkammer war im Jahr 1999 in aller Munde nachdem Boris Becker in der Besenkammer eines Hotels einen Steinsprung mit dem Model Angela Erwakowa hatte aus der seine uneheliche Tochter Anna hervorging. Seine Frau Barbara ließ sich daraufhin von ihm scheiden.

Auf in Zitate und Sprüche fand der Besen Eingang und jeder kennt das Sprichwort: „Neue Besen kehren gut“ oder „Kehr vor deiner eigenen Tür“.